Kleine Geschichte des Sudoku
Suji wa dokushin ni kagiru – das ist eigentlich die vollständige Bedeutung des Wortes Sudoku, zu Deutsch: „Die Ziffern dürfen nur einmal vorkommen“ oder „Die Zahl, die für sich alleine steht“. Doch der japanische Name täuscht, laut verschiedenen Aufzeichnungen war es ein Schweizer, der den Vorgänger des uns heute bekannten Sudoku erfand. Es war um 1770 in Russland, in Sankt Petersburg, wo Leonhard Euler seine Zeit mit lateinischen Quadraten verbrachte. Dies sind Schemata mit einer bestimmten Anzahl von Reihen und Spalten, einige Felder sind schon mit Symbolen bzw. Zahlen ausgefüllt.
Jedes dieser Symbole darf in jeder Zeile und in jeder Spalte nur einmal vorkommen. Mit solchen Schemata beschäftigten sich sogar schon die Chinesen vor 5.000 Jahren. Über 200 Jahre nach Euler, nämlich 1979 in New York, erschien durch Howard Garns zum ersten Mal das Rätsel „Number Place“ in einer Zeitschrift für Rätsel und Knobelaufgaben. Auch wenn sich damals noch kaum jemand für das knifflige Spiel interessierte, waren die Regeln beinahe identisch zu den heutigen Sudoku-Regeln.
Fünf Jahre später kommt das Rätsel nach Tokio, Japan, und erhält endlich den Namen Sudoku unter dem es auf der ganzen Welt bekannt wurde. Dann kam Wayne Gould aus Neuseeland, der das Zahlenrätsel entdeckt und beginnt Sudokus mittels eines Computerprogramms zu entwickeln. 2004 bietet er sie dem Times Magazin an, es folgen Zeitungen und Magazine aus ganz Europa, das Spiel wird in Büchern und Fernsehsendungen besprochen und analysiert.
Aber wie geht Sudoku jetzt genau?
Das Logikrätsel besteht üblicherweise aus einem Gitter von 9 Mal 9 Kästchen, also insgesamt 81 Felder in 9 Zeilen und 9 Spalten. Und wie funktioniert Sudoku nun? In jedem Unterquadrat, also in jeder Einheit von 3 Mal 3 Kästchen, müssen die Zahlen von 1 bis 9 ausgefüllt werden, dabei darf jede Ziffer nur ein mal vorkommen. Es wird noch spannender: Auch in jeder Zeile und jeder Spalte dürfen die Zahlen von 1 bis 9 nie doppelt sein.
Das Spiel beginnt mit einigen schon vorgegebenen Zahlen. Die Schwierigkeit des Rätsels hängt davon ab wie viele Zahlen schon vorgegeben sind und wo diese positioniert sind. Jetzt beginnt das Tüfteln, beim Versuch die leeren Felder auszufüllen merkt man bald, dass fast immer mehrere Kandidaten in Frage kommen. Diese kann man sich mit Bleistift klein notieren.
Mit der Zeit kann man von diesen notierten Ziffern welche ausschließen, weil jede Lösungszahl immer für alle drei Einheiten (Zeile, Spalte und Block) passen muss. Durch die vorhandenen Zahlenkombinationen und logischem Denken und Vergleichen sollte man der Lösung Schritt für Schritt näher kommen. Dann heißt es nur noch: Ausprobieren, Ausschlussverfahren anwenden und vorhandene Zahlen Scannen.
Wie funktioniert Sudoku? Ein kleines, konkretes Beispiel
Anfangs konzentrieren Sie sich auf eine Zahl, zum Beispiel die 5. In Gedanken können Sie jetzt alle Zeilen und Spalten, in denen eine 5 vorkommt, ausblenden – hier braucht es keine weitere 5. Dann widmen Sie sich den Blöcken ohne 5 und schauen, ob es Positionen gibt, wo nur eine 5 hineinpassen kann. Die Möglichkeiten notieren Sie und schauen dann, wie es mit anderen Zahlen aussieht.
Varianten des Spiels
Zum Sudoku spielen braucht man eigentlich keine mathematischen Kenntnisse, genauso gut könnte man, statt den Zahlen von 1 bis 9, Buchstaben oder erfundene Symbole nehmen. Die Version mit Buchstaben gibt es tatsächlich, sie nennt sich Mojidoku.
Es gibt auch das sogenannte Killer-Sudoku, auch wenn es manchmal leichter zu lösen ist, als klassisches Sudoku. Das Spielfeld ist für gewöhnlich dasselbe wie bei der klassischen Version, jedoch sind noch zusätzlich Gruppen in Farben unterteilt. In diesen farbigen Unterteilungen steht klein eine Zahl geschrieben, die der Summe der Ziffern der Gruppe entspricht.
Beim X-Sudoku oder Diagonal-Sudoku kommt zu den Regeln des klassischen Sudoku noch dazu, dass auch auf den beiden Hauptdiagonalen jede Zahl nur einmal auftreten darf. Der Name kommt davon, dass die Diagonalen zusammen eine X-Form ergeben.
Neben diesen bekanntesten Versionen, gibt es noch unzählige andere. Sudokus mit 256 Feldern werden Fudschijama genannt, für Anfänger gibt es Mini-Sudokus, Multi-Sudokus sind welche, die aus mehreren Sudokus bestehen, die sich in Teilen überlappen und Chaos-Sudokus bestehen aus unregelmäßig geformten Blöcken.
Sudoku heute
Nachdem es sich von England im Rest Europas verbreitete, kam das Rätsel 2005 auch in den deutschsprachigen Raum. Von da an stieg die Beliebtheit rasant, sodass es im selben Jahr schon elektronische Sudoku-Rätsel gab, aber auch die Online-Versionen, sowie das Brettspiel waren nicht mehr wegzudenken. Auch ein Computerspiel gibt es seit 1989.